Route 62

Route 62 Landschaft

Entlang der Weinstraße

Die Route 62 gehört sicherlich zu den schönsten Routen in Südafrika. Obwohl die südafrikanische Tourismusindustrie viel für die Region an der "längtsen Weinroute der Welt" wirbt, zählt die Route 62 zu den am wenigsten bekannten und befahrenen Straßen des Landes. Die über 270 km lange Route 62 verbindet Kapstadt und Oudtshoorn. Bei Robertson findet man eines der größten Weinanbaugebiete Südafrikas. Es macht 15% der Gesamtanbaufläche für Wein aus. Wer genügend Zeit nach Südafrika mitbringt, der sollte die Nationalstraße N1 verlassen, um der interessanteren Route 62 zu folgen. Romantische Bergstraßen und abenteuerliche Pässe verbinden die Küstenregion mit dem Hinterland von Südafrika. Wer die Swartberg-Mountains überwunden hat, der findet sich bereits in einer trockenen und ganz anders wirkenden Region wieder. Ab jetzt gewinnt man einen Eindruck von dem, was das wirkliche Südafrika in seinen entlegenen Winkeln zu bieten hat.

An dieser Stelle ein paar Tipps: Bereits in Paarl verläßt man die N1 in nördlicher Richtung und folgt der Bergstraße nach Worcester. Ab hier verläuft die Route 62 Richtung Osten nach Robertson und Ashton. Das nostalgische McGregor ist allein schon wegen seiner alten Gebäude einen Abstecher wert. Unzählige Weingüter der Region bei Robertson und McGregor laden zu kostenlosen Weinproben ein. Bei Montagu befindet sich ein Thermalbad, welches zu den Höhepunkten an der Route 62 zählt. Bei Calitzdorp befindet sich das Zentrum der Portweinindustrie des Landes. Alsbald hat man das größte Zentrum der Straussenzucht in Südafrika erreicht. Oudtshoorn ist aber nicht nur wegen der Zucht dieser Tiere bekannt, obwohl man hier die wohl größten Frühstückseier Südafrikas (vielleicht auch der Welt) bekommen kann. Auch die Cango Caves - gigantische Naturhöhlen aus Kalkstein - und der Swartberg Pass liegen in unmittelbarer Nähe. Die Cango Caves zählen zu den großen Wundern unserer Erde. Vermutlich kannten schon Buschmänner das Höhlensystem, doch die Finsternis schreckte sie ab, so dass sie niemals als Rückzugsmöglichkeit genutzt wurden. Erst im 18. Jahrhundert entdeckte ein Schaffarmer durch Zufall die Höhle, von der man 775 m bis zum Jahr 1972 erforschte. Heute kann man das Höhlensystem mit zwei verschiedenen Führungen erkunden: Neben der Standardtour führt eine Abenteuertour in engste Teile der Höhle vor, an deren schmalste Stelle gerade mal 27 cm Luft sind. Nichts für Leute mit Angst vor engen Räumen! Eine Fahrt über den Swartberg Pass nach Prince Albert ist ein Muß. Der Pass ist eine spaktakuläre Bauleistung vergangener Tage und führt auf engen und kurvenreichen Wegen durch die Swartberg Mountains. Grandiose Ausblicke und enge Schluchten entschädigen für die staubige Piste und machen eine Fahrt über die Berge zu einem eindrucksvollen Erlebnis.