Hue

Thien-Mu-Pagode

Alte Kaiserstadt

Die Entstehung und die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit der Nguyen-Dynastie verbunden. Den Begründern dieser Dynastie galang es erstmals, das gesamte Vietnam zu vereinigen. Im Jahr 1687 ließen sich im heutigen Hue die Nguyen nieder und bagannen mit der Errichtung einer Zitadelle. Im Jahr 1771 gab es eine große Revolte im Land, die sich gegen die Feudalmacht richtete. In der Folgezeit dieser Revolte eroberten die Tay-Son-Brüder das gesamte Land. Alsbald erfolgte die Übernahme von Phu Xuan (Hue) und der Bau eines Regierungssitzes. Fast die gesamte Herrscherfamilie der Nguyen wurde während der Revolte getötet, nur der 15-jährige Prinz Phuc Anh konnte überleben und flüchtete nach Siam, von wo aus er es bis ins Jahr 1802 schaffte, die Tay-Son-Brüder zu unterwerfen. Im Jahr 1802 rief er sich in Hue unter dem Namen Gi Long zum König aus und begründete somit die letzte vietnamesische Dynastie, die im Jahr 1945 mit der Abdankung von König Bao Dai endete.

Heute verzaubert Hue auf seine ganz eigene Weise. Einige kehren der Stadt schnell den Rücken, andere hingegen lassen sich von der ungewöhnlichen Aura des Ortes anstecken und verweilen länger als geplant. Hue kann man nicht "auf die Schnelle" entdecken, dazu bedarf es wenigstens drei bis fünf Tage in der Stadt. Nur so gelangt man an Orte, die erst auf den zweiten Blick Interesse wecken.

Auch der Ausdruck "Alte Kaiserstadt" passt eigentlich so gar nicht zu Hue. Kein einziges Bauwerk ist älter als 200 Jahre. Viele Gebäude wurden während der Tet-Offensive im Frühjahr 1968 zerstört, als Truppen der Befreiungsfront und der Nordvietnamesischen Armee die Stadt einnahmen und drei Wochen erbittert gegen die Angriffe der Amerikaner und ihrer südvietnamesischen Verbündeten verteidigten. Noch heute zeugen einige Bunkeranlagen und "Schusswunden" an Häusern und Tempelanlagen von dieser blutigen Zeit.

Einige Tipps: Die Stadt selbst enttäuscht so manchen Besucher auf den ersten Blick. Erst bei genauer Betrachtung eröffnet sich dem Besucher der gesamte Charme, weshalb man ruhig einige Tage mehr in der Stadt einplanen sollte.

Sehenswerte Ausflugsziele liegen zumeist nicht direkt in Hue, sondern sind in der Umgebung der Stadt zu finden. Die Zitadelle und die Kaiserstadt gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Hue. Die Zitadelle umschließt dabei die alte Kaiserstadt, die widerum die Verbotene Purpurne Stadt umschließt. Die Zitadelle diente ursprünglich nur zu Verteidigungszwecken und als Wohnstätte für zahllose Palastwächter, Diener, Handwerker und Händler. Die Kaiserstadt galt als das administrative und politische Zentrum, die Purpurne Stadt war nur der kaiserlichen Familie als Wohnstätte vorbehalten. 

Besuchen kann man die Zitadelle täglich in der Zeit von 7 - 18 Uhr. Der Eintritt kostet 55.000 Dong.

Eine Motorradtour, wie sie in etlichen Café-Bars und Restaurants angeboten wird, vermittelt einen guten Überblick über die Umgebung von Hue. Die wohl populärste Tour wird bei Thu-Wheels angeboten. Bei Thu Wheels handelt es sich um eine kleine Kneipe, deren Besitzerin Thu sich auf die Touren rund um Hue spezialisiert hat. Zumeist ist bei dieser Tour ein Besuch der Japanischen Holzbrücke, des Chua Tu Dam, Chua Tu Hieu und einer alten Bunkeranlage inbegriffen. Auch das Grabmal von Tu Duc wird angefahren, wo allerdings nochmals ein Eintrittsgeld von 55.000 Dong fällig wird. Die Motorradtour selbst kostet 100.000 Dong.

Wer mit dem Cyclo eine Rundfahrt machen möchte, sollte nicht mehr als 45.000 Dong in der Stunde zahlen. Vorab unbedingt die Länge der Tour vereinbaren, da sonst aus einer Stunde auch zwei Stunden werden können!