Beiträge zum Stichwort »Indien«

Sonntag, 05. September 2010

Indien 2010 - Diavortrag

Titelbild Indien 2010

„Immeraufderreise – Indien 2010“

Seit 1993 ergründet der Weltenbummler André Muschick die Erdkugel und hat dabei inzwischen 30 Staaten durchquert. Seinen Reisegewohnheiten hält er dabei stets die Treue: Bis auf einen Sitzplatz im Flugzeug bucht er für seinen Ausflug ins Unbekannte keine weiteren Annehmlichkeiten.

Dieses Jahr zog es ihn nach Indien. Indien – Faszination pur. In seiner aktuellen Dia-Multivison „Immeraufderreise – Indien 2010“ zeigt der begeisterte Globetrotter in über 500 Bildern seine Reiseeindrücke vom indischen Subkontinent. Den Zuschauer entführt er dabei von der Ankunft in der quirligen Metropole Delhi in die Wüsten Rajasthans zum Taj Mahal, weiter nach Darjeeling und in den kleinen Bergstaat Sikkim. Neben alten Tempelbauten und uralten Klöstern sind es vor allem die Begegnungen mit den Menschen und die Eindrücke der fremden Kulturen, kontrastreiche Unterschiede zwischen Arm und Reich die in seinem aktuellen Diavortrag thematisiert werden. Kleine Anekdoten am Rande runden die Reisegeschichte ab.

Ganz bewusst setzt der Autor noch auf die analoge Technik aus drei Kodak-Diaprojektoren, die mit den Vorteilen der digitalen Computertechnik innovativ für eine Multivisionsshow aus Bild, Musik, Soundaufnahmen von den Schauplätzen und freier Rede kombiniert werden.

Der erste Vortrag dieser Reihe wird am 01.10.2010 ab 20 Uhr in der Kirche Schöna, 04936 Schöna-Kolpien gezeigt. Weitere Termine werden folgen. Aktuelle Termine gibt es hier.

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Sonntag, 25. April 2010

Abschied schweren Herzens

Abschiedsbild Blue Hills Pelling

Dort wo vor einem Monat das erste Abenteuer Indien für mich begonnen hatte, wird es nun auch enden. Zurück in Delhi, doch nicht ohne schweren Herzens Abschied genommen zu haben.

Rückblick: Seit dem 10. April bin ich allein in Indien unterwegs und meine zurückliegende Reiseplanung war mit Darjeeling und Sikkim soweit ausgereift, als dass ich unbedingt noch einmal wieder in den Himalaya wollte. Mehr als 12 Jahre liegt es nun schon zurück, als ich das erste mal asiatischen Boden unter den Füßen verspürte und sofort wußte, dieser Kontinent würde mich für längere Zeit meines Lebens in seinen Bann ziehen. Und das tut er nun schon seit 12 Monaten meines Daseins, denn so lange bin ich inzwischen auf unterschiedlichen Reisen in verschiedenen Teilen dieses Erdteils unterwegs gewesen. Stets neue Geschichten gab es zu erleben und auf nette Menschen trifft man ohnehin immer, wenn man mit der nötigen Offenheit auf sie zugeht.

So geschah es auch wieder auf der diesjährigen Reise durch Indien. Bereits zu Beginn lernten wir Ashok und seine Freunde in Delhi kennen. Gleich am ersten Abend trafen wir uns zu einer kleinen gemeinsamen Willkommensparty mit reichlich Gesprächsstoff und Getränken. Später dann traf ich in Darjeeling auf "Uncle Tony", der mich auf ein gemeinsamen Essen mit seiner Familie einlud, nicht jedoch ohne ausführliche Gespräche. Zu vergessen sind nicht die unzähligen anderen Alleinreisenden, auf die ich bei meinen Fahrten, Wanderungen und in Darjeeling, Gangtok und Pelling getroffen bin. Und der Abschluß? Nun, den bildet ganz sicher Deven und seine kleine Familie aus Pellings Blue Hills Hotel, wo ich die gesamte letzte Woche in Sikkim verbracht habe. Ich wurde hier mit einer Offenheit und Warmherzigkeit empfangen, bei der mir die Abreise aus Pelling nur mit schweren Herzens gelang. Ich werde die gemütlichen Abende, die Einladungen zum Essen und das große gemeinsame Interesse aneinander sehr vermissen! Apropos Vermissen: Ganz sicher nicht den Leech, die kleinen hinterhältigen Blutsauger, die zu tausenden in feuchten Gräsern am Boden tanzend auf ihre nächste Beute warten und sich dabei auch auf die meinigen Beine stürzten. Widerliches Viehzeugs!

So zog es mich gestern also nach Bagdogra, wo urplötzlich der Blitz einschlug und ich mich im hektischen Teil Indiens wiederfand. Von der Stille der letzten Wochen war nichts geblieben, nur tosender Krach, Motorenlärm, Hupen, Kreischen und Quitschen. Dazu noch der Mix aus trockener Luft, Staub und brennender Hitze. In Delhi mit zweistündiger Verspätung angekommen, sank die Nachttemperatur nicht unter 33 Grad ab. Heute sind es wieder über 42 Grad. Hitze, Staub und Lärm. Und trotzdem hat mich Indien den letzten Monat in seinen Bann gezogen. "I love my India" - Ich liebe mein Indien. Oh ja, jetzt kann ich jeden verstehen, der sich in Indien verliebt hat, denn ich hab es auch.  

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Freitag, 23. April 2010

Schwingende Singshore Bridge

Zweithöchste Hängebrücke Asiens

Noch einmal auf ins Abenteuer. Nachdem ich gestern Abend von der netten Familie meines Hotels zum Essen eingeladen wurde, legte mir der Herr des Hauses noch unbedingt den Besuch der Singshore Brücke - die zweithöchste Hängebrücke Asiens - ans Herz. Da ich ohnehin noch einen Tag länger als geplant in Pelling bleiben würde, bat sich also der Ausflug am heutigen Tag an. Die Singshore Brücke spannt sich auf einer Länge von 200 Metern über eine 220 Meter tiefe Schlucht. Nicht das es einfach nur diese Brücke wäre, die den Besuch so einzigartig gemacht hat, vielmehr ist es das Gefühl wenn man diese Brücke zu Fuß überquert. Man spürt jeden Tritt, den man auf dieser waghalsigen Konstruktion macht. Zudem hört man permanent das Klacken der Drahtseile, die die Brücke halten. Interessant sind aber die Löcher im Stahlblech unter den Füßen, denn durch sie hat man einen einzigartigen Blick auf die Schlucht unter der Brücke. Genau diese Einzigartigkeit drehte wohl an meinem Gleichgewichtssinn und ich war froh die Brücke wohlbehalten wieder verlassen zu können.

Morgen in aller Frühe werde ich mein Taxi nach Bagdogra nehmen, um hoffentlich meinen Flug nach Delhi antreten zu können. Die Zeit hier ist wie im Fluge vergangen und jede Minute die ich in Sikkim verbringen konnte, habe ich ausgiebig genutzt. Ein sehr schöner Flecken Erde und ein wunderbarer Teil von Indien.  

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Mittwoch, 21. April 2010

Was gibt es sonst noch zu sehen?

Khechuperi Lake

Diese Frage stellte ich mir gestern früh, als ich pünktlich gegen 5.30 Uhr von einer lärmenden Meute indischer Hotelgäste unsaft aus meinen Träumen gerissen wurde. Nun, da in den nächsten drei Stunden ohnehin nicht mehr an einen geruhsamen Schlaf zu denken war, entschied ich mich für das Studium meiner Reiseliteratur. Mal sehen was mein weltweit bekannter Reiseführer noch an Tipps für die Umgebung in petto hat. Eine ganze Menge, und warum um alles in der Welt sollte ich mir nicht auch einen Teil davon anschauen? Da ich ohnehin wach war, ging es recht früh zum beliebten Frühstückslokal meiner Wahl. Anschließend gleich zu "Let´s Go Tour". Es war wohl dem Namen geschuldet, dass ich mich für die sehr luxuriöse Variante eines eigenen Transportmittels samt Fahrer entschied und meine Tour sofort und ohne zögern begann. Zwei Wasserfälle, ein Steingarten und der berühmte Khechuperi (catch-a-perry) Lake sollten neben der genialen Kulisse der Bergwelt Sikkims heute auf dem ganz privaten Reiseprogramm stehen. Eine ausgezeichnete Wahl, denn das Wetter war nahezu ideal für die Unternehmung. Lediglich am berühmten See öffneten sich die Wolken und ließen einen Schauer nach dem anderen folgen. Was solls, schließlich war ich gekommen, um den See zu sehen. Er gilt den hier ansässigen Buddhisten als heilig und wird als Pilgerstätte hoch verehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass man nahezu überall tibetische Inschriften, kleine Tempelbauten aus Steinchen, unzählige Gebetsfahnen und Gebetsmühlen sieht. Nahezu jeder Pilger läutet dazu die Glocken, die dem ganzen Szenario noch die entsprechende mystische Stimmung verleihen. Ein Tagesausflug der am Ende jeden Cent wert war, den ich dafür investiert habe.

Und heute? Heute hat Petrus, oder wie auch immer der indische Wettergott heißen mag, seine ganzen Regentropfen zusammengenommen, um sie über Pelling auszuschütten. Es regnet nun schon seit Stunden, es blitzt und donnert. Was macht man bei solch einem Wetter? Man geht zu seinem liebsten südindischen Schnellrestaurant, kippt sich ein Masala Tee nach dem anderen rein und lauscht dazu den Regentropfen oder beobachtet den Versuch der indischen Autofahrer, sich geordnet an einer Engstelle vor dem Schnellimbiss vorbeizuschleusen. Gar nicht so einfach, wenn niemand Regeln befolgt und alle ziellos versuchen zuerst das Hindernis zu passieren. Das kann nur im Chaos enden. Ganz großes Kino!  

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Sonntag, 18. April 2010

Pelling in Westsikkim

Gestern wähnte ich mich nach meinem vorabendlichen Besuch einer Bar in Gangtok nicht auf eigenen Füßen. Wie Tommy Jaud in seinem Buch "Millionär" so trefflich beschrieben hat, litt ich an einem sogenannten "Irak-Kater", der schlimmeren Form des vorabendlichen Selbststudiums diverser einheimischer Spirituosen. Diese Art des Katers gaukelt einem vor, dass man sich wundervoll fühlen würde und man gar keinen so großen Schaden vom Barbesuch davongetragen hat. Im Laufe des Tages entpuppt er sich aber zum wahren Desater: Glaubte ich früh noch Bäume ausreißen zu können, stellten sich fast stündlich weitere körperliche Beschwerden ein. Totzdem buchte ich mir das Ticket für den Jeep nach Pelling, und kurierte meinen postalkoholischen Super-Gau während der Fahrt aus, was mir glücklicherweise gut gelang. Neben mir saß eine junge Frau, vermutlich aus Indien, so glaubte ich. Doch erst während der Fahrt realisierte ich, dass sie keine Inderin ist. In Pelling angekommen, trennten sich vorerst unsere Wege.

Pelling zieht sich entlang eines Bergrückens und zeichnet sich durch keinen wirklichen Ortscharakter aus. Vielmehr ist es eine Anhäufung von Hotels und Pensionen, die auf die vorwiegend indische Kundschaft eingestellt sind. Man trifft auf einheimische Touristen aus Kalkutta oder Mumbai, die sich den offenen Genuß von allerlei alkoholischen Getränken hingeben und bei guter Sicht nebenbei auch noch einen Blick auf das Khangchendzonga Bergmassiv werfen, sofern sie dazu noch in der Lage sind. Da aber im Moment eher schlechtes Wetter herrscht und man nur ab und zu überhaupt andeutungsweise die Berge erahnen kann, ist wohl der Alkohol der vorwiegende Spaß, den sich die indischen Touristen in Pelling geben. Es sei denn sie sind gerade angereist, dann wird erst einmal lautstark, für jedermann wahrnembar, die Glotze eingeschaltet, um anschließend noch weitaus lärmender in den Speisesaal voranzuschreiten, wo sich der Bauch im ersten Gang vollgehauen wird. Ist das Spektakel beendet, sieht der Speiseraum aus wie eine mittelalterliche Eventgastronomie nach erfolgreicher Nahrungsschlacht und der Trott wälzt sich zurück in die Zimmer, um entweder wieder lautstark in die Glotze zu starren oder noch lärmender eine Unterhaltung zu führen. Natürlich vergessen dabei die Inder nicht, noch schnell das Abendessen klar zu machen, denn pünktlich um halb neun lädt der zweite Gang zum lautstarken Abendprogramm. Dann noch zwei, drei Rum hinter die Binde gekippt, um später endlich ruhig in den Zimmern zu verschwinden, bis morgen früh der ganze Spuk wieder von vorn beginnt und man sich veranlaßt fühlt, die Gehörgänge mit schalldichten Ohrenstöpseln zu verschließen. Ja auch das ist Indien!

Beim morgendlichen Gang durch Pelling traf ich auf Efra, meine irrtümliche indische Sitznachberin im Jeep. Gemeinsam begannen wir den Tag mit einem Frühstück im indischen Schnellrestaurant und endeten in einem fünfstündigen Gespräch! Nachdem ich auch noch erfuhr, dass sie aus Israel stammt, da mußte ich meine bisherigen gesammelten Ansichten über Israelis wieder ins Lot bringen. Efra ist so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was ich bisher von jungen Leuten aus Isreal in Asien wahrgenommen habe. Sie war sehr glücklich darüber, wieder einmal erzählen zu können und das tat sie. Am Ende des Gesprächsmarathons war ich um einige Erfahrungen reicher und sie schnappte sich kurz entschlossen den Jeep Richtung Yuksom. Rastlose Füße!

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Samstag, 17. April 2010

Gangtok feels different

Gangtok feels differnent. Noch bevor ich überhaupt eine Ahnung von Indien hatte, malte ich mir dieses Land in meinen Träumen nach meinen Vorstellungen aus. Dabei hatte ich in keiner Weise Gangtok vor Augen, denn diese Stadt hätte ich in Indien niemals erwartet. Gangtok als Hauptstadt Sikkims will sich zeigen. Und das macht die Stadt: Mit ihrer Einkaufsmeile, die mich doch stark an westliche Verhältnisse erinnernte, den Restaurants und der Flaniermeile, den Wasserspielen und Fontänen und den Gartenanlagen über ihr. Sikkim zeigt aber auch ein ganz anderes Gesicht. Ist man vielerorts in Indien dazu verdonnert, in irgendwelchen dunklen Löchern seine alkoholischen Vorlieben zu befriedigen, so ist dies hier ganz anders. Überall gibt es "English Wineries" - Spirituosenläden, die allerlei Vielfalt im Angebot haben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man in fast jeder Bar sofort eine Getränkekarte und erst dann die Speisekarte gereicht bekommt. Auch das ist Gangtok: Vielerorts wird man schon tagsüber von betrunkenen Männern angequatscht und an jeder Straßenecke mahnt die Regierung vor übermäßigen Alkoholkonsum. Na ob das reicht? Ich für meinen Teil möchte alsbald weiter in den Westen von Sikkim, vielleicht nach Pelling oder Yuksom, eben dorthin wohin es mich treibt.

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Donnerstag, 15. April 2010

Im Shared Jeep nach Gangtok

Shared Jeep nach Gangtok

Eine kluge Idee, die da gestern in mir reifte, als ich die überladenen Jeeps in Darjeeling sah. So ein Vehikel sollte mich schließlich in fünf Stunden Fahrtzeit in Sikkims Hauptstadt Gangtok bringen. Da aber auch die Inder stets darauf bedacht sind, jeden aber auch jeden freien Platz in diesen Gefährten zu belegen, sah ich die Notwendigkeit der Reservierung von zwei Plätzen direkt neben dem Fahrer. Das hatte gleich drei Vorteile: Erstens konnte ich so direkt an der indischen Fahrweise meines Nachbarn teilhaben, zweitens wurde mir dabei nicht schlecht, da die Straße immer vor uns lag und drittens wurde ich nicht eingefercht und brauchte keine abgestorbenen Gliedmaßen oder blaue Flecken zu fürchten. Die Fahrt war trotzdem recht anstrengend, denn 90 Kilometer bedeuten hier fünf Stunden auf manch sehr engen und holprigen Straßen. Direkt linker Hand blickt man ins tiefe Tal oder abwechselnd auf eine noch tiefere Schlucht, überquert dabei weniger vertrauensvolle Brücken, unter denen reißende Flüsse toben. Schon ein Erlebenis. Trotzdem war ich froh, als ich unbeschadet den Jeep in Gangtok wieder verlassen konnte. Gleich über mir grollte der Donner und wenig später folgte der Regen. Etwas verloren irrte ich durch die Stadt umher, hielt ein Taxi an und ließ mich zu einem Hotel bringen, welches eine schöne Aussicht aber vor allem Ruhe verspricht.

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Mittwoch, 14. April 2010

Stille und ein 5-Sekunden-Tee

Darjeeling 5-Sekunden Tee

Heute also doch noch ein sonniger Tag im Hochland von Darjeeling. Als gestern Abend ein heftiger Regen vom Himmel prasselte und anschließend noch ein starker Wind an meinen Fenstern rüttelte, fürchtete ich schon ein wenig die exquisite Hanglage des Hotels. Wenn man manch indische Bauweise genauer unter die Lupe nimmt, weiß man mit Bestimmtheit, das Bauvorschriften hier keine Rolle spielen. Das erklärt natürlich auch die vielen vermutlich illegalen Bauten, die an den Hängen von Darjeeling kleben. Und da die Inder auch nicht gerade Fit in Sachen Umweltschutz sind, erkennt man einigen Hängen auch die Fatalität der rigorosen Abholzung der Wälder! Das alles erschließt sich einem aber nur bei guter Sicht, und die herrschte heute nun mal nach dem gestrigen Unwetter. So lohnte sich auch ein Spaziergang zu den Teeplantagen, die sich wie ein grüner Teppich über die Hänge legen. Zum ersten mal in meinem Leben konnte ich einen "First Pick 5 Second Tea" probieren. Er zieht tatsächlich nur für fünf Sekunden und gibt trotzdessen einen so aromatischen Geschmack. Unglaublich! Dafür kostet er auch ne Stange Geld. In manchen Lokalitäten schlürft man die Tasse für 5 Dollar. Meine Kostprobe nippte ich für einen Dollar bei der Plantage, doch das hat sich gelohnt.

Morgen geht es weiter nach Sikkim. Nachdem ich mir heute die Vehikel angeschaut habe, die sich in vier Stunden nach Gangtok kämpfen sollen, weiß ich für morgen, dass ich mir gleich zwei Sitze kaufen werde. Andernfalls könnte es passieren, dass ich in zu kuscheliger Atmosphäre ende...

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Dienstag, 13. April 2010

Lebenszeichen aus Darjeeling

Im Kloster bei Ghoom

Da bin ich also tatsächlich in Darjeeling angekommen, auch wenn der Beginn der Anreise etwas holprig verlief. Erst das Ausweichticket für den Flug einen Tag später, dann die mit Schlaglöchern übersähte Piste von Bagdogra in die Berge. Gut das es mit Sabah und Sindih, dem indischen Flitterwochenpärchen, geklappt hatte und ich mir so das Taxi mit ihnen teilen konnte. Immerhin verlangen die Inder knapp 23 Euro für die Fahrt. In Darjeeling angekommen, landete ich gleich in der Nähe vom Main Bazaar, was eine umständliche Suche nach einem geeigneten Hotel erleichterte. Insgesamt ist die Auswahl an Hotels unüberschaubar groß. Da gerade keine Hauptsaison ist, sind glücklicherweise auch die Übernachtungspreise gemäßigt, was den Geldbeutel für weitere Aktivitäten schont. Eigentlich bin ich ja wegen der tollen Aussicht nach Darjeeling gekommen, ist es doch eine der Hauptattraktionen des Ortes. Doch zur Zeit herrscht hier eine tägliche Suppe am Himmel, die teilweise die Sichtweiten auf unter 10 Meter fallen läßt. Nicht so toll! Dafür ist es wenigstens angenehm warm, ja fast schon frisch. Obwohl das Thermometer teilweise bis zu 23 Grad anzeigt, habe ich ständig eine Gänsehaut vor "Kälte". Kein Wunder nach den heißen Temperaturen der vergangenen Wochen. In der Nacht mußte ich mir über meinen Schlafsack noch zwei Wolldecken packen, weil es mir so kalt war. Am nächsten Morgen dann auch noch die Überraschung: Irgendetwas hatte mich dahingestreckt. Appetitlosigkeit gefolgt von Kälteschauern, Bauchkrämpfen, Kopfschmerzen und Fieber. Keine gesunde Mischung! So war mir der gestrige Tag im Bett gesichert. Neben viel Schlaf war auch der eigens zusammengestellte Medizincocktail sehr hilfreich, so dass ich heute früh auch wieder das Verlangen nach Nahrung verspührte, welches ich im nächstgelegenen Bäcker befriedigen konnte. Ttatsächlich erinnern einige der Backwaren an gewohnte Dinge. Gleich nachdem ich mich gestärkt hatte, wurde ich auf dem Markt von "Uncle Tony" angesprochen, ein 71-jähriger alter und gebrechlicher Herr, der in Darjeeling Englisch unterrichtet. Er fragte mich, ob er mich zu einem Tee und auf ein Gespräch einladen dürfe. Na klar, warum denn nicht! Eine gefühlte Stunde später saß ich dann mit ihm gemeinsam in seinem Klassenzimmer bei tibetischen Tee und Fragen zur deutschen Vergangenheit. Überaus interessiert sind die Leute an der deutschen Geschichte und sehr häufig múß man einige Meinungen doch von der anderen Seite beleuchten. Uncle Tony bat mich ihn noch einmal zu besuchen. Er möchte mich zum Essen einladen und noch weitere Gespräche mit mir führen. Gern, doch heute verschlug es mich noch zu Fuß nach Ghoom. Der Weg war das Ziel. Aber er hat sich gelohnt, denn neben Eindrücken aus dem zweit ältesten buddhistischen Kloster Darjeelings führte ich viele nette Gespräche am Wegesrand. Der Tag tat gut, sehr gut! Morgen also noch einmal zu Tony, das habe ich ihm versprochen. Und noch ein Blick in die Teeplantagen, bevor es mich dann wohl nach Sikkim treiben wird.  

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Samstag, 10. April 2010

Jetzt also allein

So schnell vergeht die Zeit. Die ersten zwei gemeinsamen Wochen mit Caro sind zu Ende und ab jetzt reise ich allein nach Darjeeling und Sikkim. Eine gute Wahl, denn in Delhi klettern die Tagestemperaturen inzwischen über 40 Grad im Schatten und auch Pahar Ganj, der Hauptanziehungspunkt für Rucksackreisende aus aller Welt, lädt nicht unbedingt für einen längeren Aufenthalt ein! Hier treffen so einige Menschen aufeinander, geschäftige Inder, Kommisionhungrige Taxi- und Rikschafahrer, westliche Aussteiger, Spirituelle, organisierte Bettler und Straßenkinder. Lediglich das "Cottage Crown Plaza" Hotel war eine gute Wahl, denn es bietet sehr viel Gegenwert für relativ wenig Geld. 

Eigentlich sollte ich heute schon in Darjeeling sein, doch manchmal ist das Reisen doch eine hinterlistige Sache. Wenn immer alles so einfach wäre.. Da habe ich bewußt die Kingfisher Airline ausgesucht, da man über diese Fluggesellschaft viel Gutes lesen kann, doch manchmal folgt das Gute erst einmal dem Schlechten. Dass die Flüge in Indien häufig überbucht sind, davon hatte ich schon zu Beginn der Reise gehört. Natürlich trifft dieser Umstand auch mich! Nachdem ich am Domestic Airport einchecken wollte, sagte der Angestellte der Airline, es gäbe ein Problem mit meinem Flug und ich solle bitte warten. Neben mir waren noch vier weitere Inder betroffen, darunter ein junges Paar, das auf Flitterwochen nach Darjeeling und Sikkim reisen möchte. Ich konnte mich gut mit ihnen unterhalten und sie waren mir bei den folgenden Verhandlungen sehr behilflich. Nachdem die indischen Landsleute mit gewohnter Nachdringlichkeit auf den Servicemitarbeiter von Kingfisher einredeten, konnte ich mich mit meinem Frühstück gemütlich zurücklehnen. Irgendetwas würde schon passieren. Nach drei Stunden hielt ich dann auch wirklich mein Ausweichticket für den 11. April in den Händen und als Entschuldigung eine Rückbuchung des bereits gezahlten Flugentgelts. Nun fliege ich also kostenfrei nach Darjeeling. Ich habe mich mit dem Paar von heute schon für morgen verabredet, so dass ich mit ihnen gemeinsam das Taxi vom ca. 3 Stunden Fahrtzeit entfernten Bagdogra Flughafen nach Darjeeling teilen werde. In der Hoffnung das es morgen klappt und ich am Abend tatsächlich an meinem Ziel angekommen sein werde. 

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