Beiträge zum Stichwort »Bangladesh«
Diavortrag 24. April in Calau
Foto: U. Hegewald
Altdöberner Weltenbummler erzählen. In 28 Ländern war der Rucksack von André Muschick und Carolin Büttner ein treuer Begleiter, bevor er - verziert mit den Flaggen der Reiseländer - von den Weltenbummlern in den Ruhestand versetzt worden ist. Die Live-Diashow „Immeraufderreise – sechs Monate durch Südostasien“ wird am 24. April im Gasthaus During in Calau/Altnau gezeigt.
Altdöberner Weltenbummler erzählen
Erlebnisse ihrer Weltreisen schildern André Muschick und Carolin Büttner. Sie sind „immer auf der Reise“. Bevor die Ergotherapeutin und der Sozialarbeiter erneut zu einer vierwöchigen Reise nach Südostasien aufgebrochen sind, berichteten sie in der Aula der Altdöberner Förderschule von unvergessenen Eindrücken, die sie von früheren Touren dorthin mitgebracht haben.
In 28 Ländern war der Rucksack von André Muschick und Carolin
Büttner ein treuer Begleiter, bevor er - verziert mit den Flaggen der
Reiseländer - von den Weltenbummlern in den Ruhestand versetzt worden
ist. Foto: U. Hegewald
Die Zahlen sprechen für sich: Mit 42 Kilogramm Rucksackgewicht auf den Schultern, bereisten die beiden Weltenbummler 2006/2007 in 180 Tagen neun südostasiatische Länder. Bei einem Dia-Reisevortrag führten Carolin Büttner und André Muschick ihre Gäste in den asiatischen Dschungel, an bedeutende Kultstätten und in entlegene Landstriche, in denen sie das Gefühl hatten, am Ende der Welt angekommen zu sein. „Der Weg ist immer das Ziel und jeder Tag ein Erlebnis“, ließ Carolin Büttner noch einmal ihre Erinnerungen kreisen. Längst hat sich die 24-Jährige vom Reisefieber ihres 31-jährigen Lebensgefährten André Muschick anstecken lassen, der seit 1998 die Erdkugel ergründet und dabei inzwischen 32 Staaten durchquert hat. „Zwei- bis dreiwöchige Pauschalreisen mit Halb- oder Vollpension in einem gemütlichen Hotel sind nicht unser Ding. Für uns ist es wichtig, Ausflugsziele und Aufenthaltsdauer selbst festzulegen“, sagte er. Trotz aller Spontanität sei eine rigorose Reisevorbereitung unumgänglich. Ohne Reisepässe, Führerscheine, Impfungen, Englischkenntnisse und einer gesunden Portion Hintergrundwissen könne eine Tour schnell zur Tortur werden. Wer sich mit spartanischen Nachtlagern anfreunden und auf westeuropäischen Luxus verzichten kann, sich auf Begegnungen mit krabbelnden Acht- und Vierbeinern einstellt und bereit ist, religiöse Regeln zu respektieren, wird mit faszinierenden Erlebnissen belohnt, die alle vorherigen Strapazen vergessen lassen. „Reisen ist uns sehr wichtig, dafür sparen wir Monat für Monat. Für einen Reisetag in Südostasien sollte ein Paar rund 25 Euro einplanen“, sagt André Muschick. Von ernsthaften Erkrankungen blieben die Altdöberner auf ihrem Sechs-Monate- Trip ebenso verschont wie von Kriminalität. „Wir haben uns nie bedroht gefühlt“, entgegneten Carolin Büttner und André Muschick. Heimisch und willkommen sei man sich vielerorts vorgekommen, was sie dazu bewogen hat, erneut die Rucksäcke zu packen. „Es ist die Natur, die uns beeindruckt, die Spiritualität, die uns fesselt und die Gastfreundschaft der Menschen“, nannte André Muschick Gründe, warum die Reise wiederholt nach Südostasien führt. Ihren Reisegewohnheiten halten sie dabei die Treue: Bis auf zwei Sitzplätze im Flugzeug haben die beiden Weltenbummler für ihren Ausflug ins Unbekannte vorerst keine weiteren Annehmlichkeiten gebucht.
Die Live-Diashow „Immeraufderreise – sechs Monate durch
Südostasien“ wird am 24. April im Gasthaus During in Calau/Altnau
gezeigt.
Von Uwe Hegewald
Diavortrag März und April
"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." Aurelius Augustinus
Von der quirligen Metropole Bangkok aus beginnt eine 6-monatige Reise durch das reizvolle Südostasien. Nur mit dem Rucksack auf dem Rücken und ohne festen Plan zog uns dieser Erdteil immer wieder fest in seinen Bann. Der Wind machte es uns vor und wir folgten ihm. Der Weg war das Ziel und er führte uns durch atemberaubende Landschaften in Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha. Neben der klassischen Route verschlug es uns aber außerdem noch in das ehemalige Burma - das heutige Myanmar. Wir folgten einer Einladung nach Bangladesch und verbrachten zwei Wochen bei einer einheimischen Familie in Dhaka. Anschließend setzten wir unsere Reise nach Westmalaysia fort, um über Singapur nach Indonesien einzureisen. Auf Bali und Lombok ließen wir nach 180 Tagen das Abenteuer Südostasien ausklingen.
Immeraufderreise - 6 Monate durch Südostasien erzählt in abwechslungsreichen Bildern unsere Reisegeschichten, die wir auf mehreren Etappen in den Jahren 2003 - 2007 erlebt haben.
Wir möchten alle Interessierten recht herzlich einladen, um mit uns am 06. März 2009 in der Aula der Förderschule Altdöbern und am 24. April 2009 in der Gaststätte During in Calau gemeinsam auf Reise zu gehen. Einlass ist jeweils um 19 Uhr - Beginn um 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4,- €.
Reise um die "halbe Welt"
Da reist man um die "halbe Welt", um dann trotzdem wieder in Bangkok zu landen!
Eigentlich sollte unser Flieger von Dhaka zurück nach Bangkok schon am 22. April fliegen, doch die BIMAN Bangladesh hatte, wie schon beim Hinflug, das Datum des Rückfluges verschoben. Aus einem Direktflug nach Bangkok wurde so ein Spezialflug nach Malaysia - Kuala Lumpur mit Weiterflug nach Bangkok! Zu blöd nur, dass uns das niemand vorab gesagt hatte, obwohl wir dreimal persönlich mit der BIMAN Kontakt hatten. Erst als im Flugzeug die Ankunftskarten für Malaysia ausgeteilt wurden, bemerkten wir die Zwischenlandung. Vorab stand weder in Dhaka beim Check-In, noch auf der Anzeigentafel und weder auf unseren von der BIMAN handschriftlich geänderten Tickets irgendetwas von Malaysia. Das wäre unsere Chance gewesen, da unser nächsten Reiseziel Malaysia lautet!!! Natürlich versuchten wir in Kuala Lumpur das Flugzeug zu verlassen, doch alle Bitten und Versuche wurden nicht erhört. Es lag lediglich an unseren Gepäckstücken, die auf Bangkok im Computersystem erfasst waren! Wir haben uns tierisch darüber geärgert, da die Fluggesellschaft wieder etwas geändert hatte, und wir abermals keine Kenntnis davon hatten! Für uns heißt das in Zukunft: Nie wieder mit der BIMAN!
Heute müssen wir uns erst einmal über eine Möglichkeit der Weiterreise nach Malaysia informieren. Zug und Bus kommen in Erwägung. Beide Varianten daueren aber mehr als 24 Stunden, so dass wir die Reise in Etappen fortsetzen werden.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz lieb bei unseren Gastgebern in Dhaka - Bangladesch bedanken. Wir hatten schöne drei Wochen bei euch und freuen uns über ein Wiedersehen, egal wo auch immer!
Der Tee in Sylhet und Tamabil
Endlich erfüllte mich wieder dieses Reisegefühl, als wir uns am Donnerstag Morgen in den Zug von Dhaka nach Sylhet setzten. Zusammen mit Lipon und Swopno, Lipons bester Freund aus Dhaka, wollten wir einige schöne Tage im Grünen verbringen. Raus aus Dhaka, der tristen und grauen Betonwüste, die ungeordnet, chaotisch und schweratmig wirkt. Die Stadt der Pedalritter und Tuk Tuks. Mehr als 300.000 Rikschas und ebenso viele Mini-Taxis bevölkern die Straßen und sorgen für den unverkennbaren Klang, aber eben auch für das totale Chaos!
Ganz das Gegenteil sollte uns also in Sylhet erwarten. Grüne Wiesen und Felder, Teeplantagen und ganz viel Ruhe. Natur pur. Und wir wurden in keiner Weise enttäuscht. Schon die Zugfahrt nach Sylhet offenbarte uns die Schönheit von Bangladesch, ehe man erst einmal eine dieser grauen Städte verlassen hat. In Bangladesch wirken alle großen Orte etwas traurig. Die Stadtplaner haben bei der Planung offensichtlich das Grün vergessen, was jeder Mensch zum Atmen und zum Entspannen so dringend benötigt. Auch die bengalische Architektur des "Einheitsgraus" tut einiges, um den Städten diesen unverwechselbaren Charakter zu verleihen!
Als wir nach knapp sieben Stunden Zugfahrt den Bahnhof von Syhlet erreichten, wurden wir von einem jungen Bengali angesprochen. Er konnte wenig Englisch, doch deutete uns zu warten. Er kramte in seiner Tasche und holte ein Fotoalbum heraus, in dem er uns ein Foto zeigte, dass Caro und mich und einige seiner bengalischen Freunde in Rangamati auf einer Brücke zeigte. Wir konnten uns sofort an die unzähligen Fotos erinnern, die wir über uns ergehen lassen mussten. Der Zufall wollte es also, dass der junge Mann uns dieses Bild zeigen konnte.
In Sylhet wählten wir ein nettes Hotel außerhalb der Stadt. Da es schon spät geworden war, machten wir erst am nächsten Tag einen Ausflug nach Tamabil, der uns zu einer riesigen Teeplantage führte, die inmitten wunderschöner Natur gelegen war. In Tamabil und Umgebung leben viele Menschen aus Myanmar, die irgendwann aus ihrem Land flüchten mussten, da sie dort das Millitär unterdrückte oder verfolgte.
Bangladesch verfügt über riesige Erdgasvorkommen, die das Land inzwischen auch sinnvoll zu nutzen weiß. Viele Autos in Bangladesch wurden auf Erdgas umgerüstet, um der Umweltverschmutzung ein Teil entgegenzuwirken. Die neue Regierung achtet sehr strikt auf die Einhaltung neuer Gesetze, die unter anderem auch den Umweltschutz im Auge hat. Im ganzen Land sind z.B. Plastiktüten verboten! Auch in der Umgebung von Tamabil finden sich einige Erdgasfelder, die wir gemeinsam besuchten. Aus der Erde strömt das Gas an die Luft und erfüllt diese mit einem süßlichen Geruch. Über den Erdgasvorkommen befinden sich ganz normale Nutzfelder und sogar kleine Seen, in denen das Wasser in ständiger Bewegung durch das aufsteigende Gas ist. Auf dem Wasser bilden sich Gasblasen, die von den Kindern zur Schau angebrannt werden. Urplötzlich steht ein Teil des Wassers in Flammen und bildet einen bizarren Anblick.
Leider hatten wir für Sylhet zu wenig Zeit, da unser Flieger am 23. April wieder nach Bangkok fliegt. Zu schnell befanden wir uns wieder in Dhaka und wurden von dem gleichen Verkehrschaos begrüßt, welches uns vor einigen Tagen verabschiedet hatte.
Pohela Boisakh - Bengali New Year
Zum dritten mal auf unserer Reise feierten wir nun das neue Jahr. Bereits im Dezember wurde das uns bekannte Silvesterfest in Laos gefeiert. Es folgte dann das Chinese New Year im Februar in Vietnam und nun noch das bengalische neue Jahr in Dhaka. Irre! Auf der einen Seite ist es für den Touristen immer interessant, verschiedene lokale Feste miterleben zu können. Auf der anderen Seite können diese Feste aber auch ungeahnte Auswirkungen haben. In Vietnam waren es die steigenden Preise für alle käuflichen Dinge und die nicht mehr vorhanden Tickets für Bus oder Bahn. In Bangladesch waren es ebenfalls steigende Preise, die das Pohela Boisakh begleiteten, vielmehr aber die unzähligen Menschen, die sich in Strömen durch die Adern von Dhaka wälzten. Die Straßen waren chronisch verstopft und der Smog war unerträglich.
Schon am Morgen wurden wir mit Klopfzeichen an unserer Tür von Kathrin und Lipon wachgerüttelt. Sie waren in heller Aufregung, da sie uns ein gesundes neues Jahr wünschen wollten. Wir nahmen es gelassen zur Kenntnis. Kathrin schmiedete bereits einen Plan für den Tagesablauf und Lipon sollte mit uns zur Dhaka Universität fahren. Lipon ahnte aber schon, dass der heutige Tag beschwerlich werden könnte, kennt er doch den Ablauf zum besagten Fest.
Die Anfahrt zur Universität zeigte uns ganz deutlich, was jedes Jahr zum
Neujahrsfest auf den Straßen von Dhaka im Gange ist. Unglaubliches Chaos!
Erst nach mehreren Staus und einigen unzähligen Minuten im Auto kamen wir
tatsächlich am Festplatz an. Dort ausgestiegen waren ich und Caro
plötzlich die Hauptattraktion des Tages: "Bideshi - Bideshi,
Ausländer - Ausländer" ertönte es unzählige Male von den
Kindern. Ich wurde so oft von Bengalen angesprochen, dass ich meine Mühe
hatte, Caro und Lipon im Durcheinander nicht zu verlieren. Auch das bengalische
Fernsehen hatte seine Freude an uns, wurde doch sofort die Fernsehkamera auf
mich und Caro gerichtet, als wir unter den feiernden Bengalen entdeckt
wurden.
Aber auch die Schattenseite von Dhaka wurde heute ganz besonders deutlich.
Unzählige Bettler, die teilweise entsetzlich verkrüppelt waren, lagen
oder saßen auf der Straße. Viele vollziehen einen rhythmischen
Singsang, aufführend auf dem Boden und verlangten, fast aggressiv, von den
Vorübergehenden Geld. Daneben gibt es viele Frauen mit kleinen Kindern,
die nach Geld betteln. Oft werden von diesen Frauen auch Kinder für einen
Tag von anderen Familien ausgeliehen, um dadurch auf der Straße Geld zu
erbetteln. Nicht selten halten dann am Ende des Tages die Bettler den
mehrfachen Betrag eines Tagelöhnerverdienstes in der Hand. Da wir als
Ausländer eine ganz besonders seltene Erscheinung auf den Straßen
von Bangladesh darstellen, sind wir natürlich umso interessanter für
diese Menschen, so dass es manchmal einer eher ungewohnten hartnäckigen
Gangart bedarf, um diese wieder loszuwerden. Gibt man erst einmal was,
möchten Alle etwas haben!
Eindrücke einer Busfahrt nach Rangamati
Um von Cox´s Bazar nach Rangamati zu gelangen, organisierten Lipon und der "Ledermann" einen lokalen Bus. Da die Wegstrecke nach Rangamati durch ein bergiges Gelände führt, konnte der große und luxuriöse Bus dort nicht verkehren. Für uns tat das der Reiselust keinen Abbruch, sind wir doch manchmal schon mit ganz anderen Verkehrsmittel unterwegs gewesen.
Die Natur in Bangladesch ist wieder ganz anders als wir sie von den bisher bereisten asiatischen Ländern her gewohnt sind. Die unverkennbaren Reisfelder gehören zu fast jedem asiatischen Land dazu, nur das sie in Bangladesh eine größere Fläche einnehmen als anderswo. Die Vegetation erinnert mich manchmal an Europa und vielmehr sind es die Alleen, die mir die brandenburgischen Straßen ins Gedächtnis rufen. Nur ist es hier wesentlich grüner!
Der Straßenverkehr versetzte uns schon auf der Fahrt nach Cox´s Bazar in Angst und Schrecken. Die Verkehrsteilnehmer kennen hier wieder keinerlei Verkehrserziehung, bzw. weicht diese stark von der zu Hause ab! Es wird überholt und gerast auf Teufel komm raus. Jeder ist der Stärkste und der Schwächste verliert. So haben die Rickschas oder die Baby Taxis keine Chance und müssen den großen Gefährten halsbrecherisch ausweichen oder werden einfach von der Straße abgedrängt! Ein sehr bekanntes Bild, dass wir bereits auf den vietnamesischen Straßen kennengelernt haben.
Trotz dieser Umstände passieren relativ wenig Unfälle auf den Straßen von Bangladesch. Wir haben nur einmal einen umgestürzten LKW zu Gesicht bekommen, der vermutlich einem der abenteuerlichen Ausweichmanöver zum Opfer gefallen ist.
Familienausflug nach Cox´s Bazar und Rangamati
Am Morgen des 05. April wachten wir etwas zerknittert auf. Die Nacht in Dhaka war zu kurz, so dass die Müdigkeit den Tag regierte. Vieles in Dhaka erinnert uns ganz stark an Yangon. Schon bei der Ankunft hatten wir das Gefühl, uns hätte die Zeit wieder nach Myanmar versetzt. Doch wir sind in Bangladesh, wo wir ganz lieb von einer netten deutschen Freundin samt bengalischen Ehemann eingeladen worden sind.
Während des Frühstücks wurden wir mit einem Teil der großen Familie bekannt gemacht. Offensichtlich freut sich der gesamte Klan, dass Besuch aus Deutschland in Bangladesch angekommen ist. Obwohl Kathrin und Lipon natürlich viel über unser Heimatland zu berichten wissen, ist die Neugierde der Familie groß, haben sie doch in den letzten Monaten regelmäßig Informationen über unsere Internetseite erhalten! Und da für den heutigen Tag noch die große Urlaubsreise an den längsten zusammenhängenden Strand der Welt ansteht, ist schnelles kennen lernen angesagt.
Die ersten Besuche im Supermarkt haben uns überrascht. In Bangladesch gibt es so gut wie alles zu kaufen, was wir von Deutschland her kennen. Nur die Suche nach ein paar alkoholischen Getränken blieb erfolglos. Lipon wies mich darauf hin, dass ich in einem speziellen Getränkeladen als Ausländer auch Alkohol zu kaufen bekommen würde. Einheimischen ist der Kauf und der Konsum untersagt, da fast 80% der Menschen in Bangladesch Moslems sind. Der Koran verbietet ihnen den Konsum solcher Getränke. Ich jedoch wollte gern mal ein Bier trinken, also musste ich in einen speziellen Laden gehen, in dem ich gegen Vorlage meines Reisepasses Bier kaufen konnte.
Nachdem alle Vorbereitungen für die Reise getroffen waren, warteten wir
auf den für 22 Uhr bestellten Bus. Nach zwei Stunden Verspätung traf
der allein für unseren Familieausflug gecharterte Reisebus dann auch ein
und die Fahrt konnte beginnen. Wir waren sehr erstaunt über den
luxuriös ausgestatteten Reisebus mit Liegesitzen aus Leder samt
automatischer Massage. Unsere Reisegruppe zählte 27 Personen. Darunter
auch zwei Köche und eine Hausfrau. Für die Mittelschicht in
Bangladesch ist es völlig normal eigene Hausangestellte zu haben, um auch
den ärmeren Menschen eine Verdienstmöglichkeit zu bieten.
Nach 10 Stunden Fahrt, die uns auch über die Stadt Chittagong führte,
erreichten wir am Morgen des nächsten Tages unseren Zielort. Wir bewohnten
eine Ferienanlage mit mehreren Häusern, wodurch das komplette Areal fast
gänzlich der Familie zur Verfügung stand. Nur ein bengalischer
"Superstar" wohnte noch im Cottage, da zur Zeit einer dieser typischen
bengalischen Kinofilme gedreht wurde. Sie erinnern mich sehr stark an die uns
bekannten Filme aus "Bollywood".
Die Köche bemühten sich alsbald eine Feuerstelle einzurichten, um
für die Familie das Mittagsessen zuzubereiten. Zwei Familienmitglieder
besuchten den Basar und kauften frische Zutaten ein.
Wir verbrachten drei schöne Tage damit im Meer und den meterhohe Wellen zu baden und uns im Swimmingpool abzukühlen. Es bot sich uns genau das Bild, was wir zuvor von Cox´s Bazar vermittelt bekamen. Bengalen, die mit voller Bekleidung den Strand bevölkern und sich an schwarzen Autoreifen festhalten, da nur die wenigsten schwimmen können. Nach dem Bad im Meer genossen wir das köstliche Essen, welches die Köche jeden Tag für uns zauberten. Abermals konnten wir die Erfahrung machen, das auch die Bengalen sehr gastfreundlich sind. Oft wurden unsere Interessen und Vorlieben in den Speiseplan eingebaut und die gesamte Familie war achtsam, dass wir alles hatten, um glücklich und satt den Tisch wieder zu verlassen.
Nach den drei Tagen in Cox´s Bazar litten wir völlig unter
Bewegungsmangel. Wenn die Bengalen auf Reisen sind, dann genießen sie es
in vollen Zügen. Sobald eine Wegstrecke zurückgelegt werden musste,
wurde eine Rikscha (10- 15 cent pro Fahrt) herangewunken. Uns wurde
erklärt, dass insbesondere die Frauen sich viel im Haus aufhalten und sich
um den Haushalt kümmern. Da für viele Einkäufe und Besorgungen
eine Hausfrau oder andere Arbeiter vorhanden sind, ist es mit der Ausdauer
weniger gut bestellt. Schon nach nur einigen Metern zu Fuß machten die
Frauen schlapp und brauchten eine Pause!
Freie Zeit nutzte die Familie für ausgiebige Einkäufe. In Bangladesch
gehört es zur Lebenseinstellung dazu, die Gäste der Familie zu
beschenken. Wir können uns gar nicht genug für die zahlreisen
Presente bedanken.
Am dritten Tag fuhren wir weiter nach Rangamati. Um diese Region besuchen zu können, benötigt man als Ausländer eine spezielle Reiseerlaubnis, die im Vorfeld organisiert werden muss. Der Grund dafür liegt in einem Entführungsfall von einigen ausländischen Touristen, der allerdings schon mehr als 10 Jahre zurückliegt. Fortan hatten wir auch Polizeischutz.
Eigentlich wollten wir ein Bootstour auf dem naheliegenden Kaptai See machen, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Da es am frühen Morgen sehr stark regnete, war das Wasser sehr unruhig und die Bootsleute wollten es nicht verantworten. Nachdem dann eins in andere gekommen war, beschränkte sich unsere Bootstour am Ende auf nur eine Stunde. Trotzdem schön.
Lipon musste oft in sehr harte Verhandlungen treten, damit die Ausflüge und Fahrten überhaupt zu einem akzeptablen Preis durchgeführt werden konnten. In Bangladesch gibt es in vielerlei Hinsicht kein System. Es existiert nur ein sehr schlecht ausgebautes öffentliches Busnetz, was das individuelle Reisen stark erschwert. Alle Preise müssen hart verhandelt werden und für ausländische Gäste wird gern der mehrfache Preis verlangt.
Für uns war dieser Familienausflug eine interessante Erfahrungen, hatten wir doch dadurch einen tiefen Einblick in das Freizeit- und Urlaubsleben der Bengalen.
Reise nach Bangladesch mit Schwierigkeiten
Heute endlich sollte nun der Flug nach Dhaka mit der "BIMAN Bangladesh" ab Bangkok fliegen. Nachdem wir am Montag bereits vergeblich auf unseren Flieger warteten, da dieser durch die Airline gestrichen wurde, standen wir etwas verwundert am Check-In Schalter am Flughafen von Bangkok. Die nette Frau am Schalter half uns aber recht unkompliziert, so dass wir auf den nächsten Flug am Mittwoch Abend umgebucht wurden. Ärgerlich war die Geschichte schon, da wir völlig umsonst zum Flughafen fuhren und offensichtlich alle anderen Fluggäste über den Ausfall des Fluges informiert waren. Nur wir nicht!
Also nächster Anlauf für Mittwoch Abend 22.45 Uhr. Wir kauften uns ein Ticket für den Airportbus und drückten dem Fahrer unsere Gepäckstücke in die Hand und er verlud diese in den Bus. Daraufhin setzten wir uns in den Bus und alsbald fuhr dieser auch zum Flughafen los. Bei der Ankunft wurden alle Gepäckstücke vom Dach des Busses abgeladen. Nur unsere Rücksäcke waren nicht da! Der Busfahrer hatte beschlossen, diese aus dem Bus wieder auszuladen, um alle weiteren Gepäckstücke auf das Dach des Busses zu packen. Dabei hatte er unsere Rucksäcke stehen lassen. Klasse!
Nun ging also die Aufregung los. Der Busfahrer verstand kein Wort Englisch. Doch er bemühte sich einen Kontakt per Handy zur Zentrale der Busgesellschaft durchzustellen. Die Frau am anderen Ende der Leitung wollte von dem Verlust der Gepäckstücke überhaupt nichts wissen und hören. Keine Ersatzleistung! Toll! Caro suchte im Flughafengebäude verzweifelt nach einem Thai, der von Englisch in Thai übersetzen konnte, um dem Busfahrer seine Tat begreiflich zu machen. Auch sollte er beim Telefonat mit der Frau am anderen Ende der Leitung helfen. Erst nachdem ich mit der Polizei drohte, lenkte die Dame von der Busgesellschaft etwas ein und wollte verstehen. Doch unsere Rucksäcke waren definitiv nicht mehr an dem Abfahrtsort an der Khao San Road in Bangkok aufzufinden. Wer klaut schon einen Rucksack? Nach ca. 20 Minuten totaler Aufregung wurden wir am Flughafen ausgerufen und ein Mann kam auf Caro zu. Offensichtlich waren die Gepäckstücke mit einem anderen Bus am Flughafen angekommen. Zwei sehr nette schwedische Jungs hatten bei der Abfahrt bemerkt, dass der Busfahrer die Rucksäcke aus dem Bus auslud, sie dann aber vergaß wieder einzuladen! Nun haben wir sie wieder und sind super glücklich.
Der Flieger nach Dhaka flog dann auch mit 1,5 Stunden Verspätung los und
wir kamen sicher in Bangladesch an, wo wir bereits von Kathrin und Lipon
erwartet wurden. Was die nächsten Tage uns bringen werden wird sich
zeigen. Erst einmal sind wir furchtbar müde und geschafft vom Flug und der
Aufregung.
Die nächsten Tage
Gegen 10.20 Uhr Ortszeit sind wir heute in Bangkok gelandet. Die Temperaturen sind in Thailand auch nicht gerade gering. Mit 35 Grad im Schatten empfang uns die Metropole, in der nun ein Tag Schweißbaden angesagt ist! Morgen Nachmittag fliegen wir dann weiter nach Dhaka. Wir freuen uns auf Kathrin und Lipon nebst der großen Familie.
Da wir nicht wissen, wie es mit der Internetanbindung in Bangladesh ausschaut, werden wir unsere Internetseite vermutlich erst nach dem 22. April wieder aktualisieren.